(2 min Andacht von Dieter Braun zum selbst lesen, vorlesen)

Wir haben so etwas noch nie gesehen. (Markus 2, 12)

Eine Fischerhütte… eine Fischerhütte am See Genezareth.
Vollgestopft wie eine Sardinenbüchse.
Die Leute darin stehen eng zusammengedrängt.
Sie hören auf das, was Jesus erzählt.

Plötzlich beginnen die Öllampen zu wackeln.
Man hört dumpfe Schläge.
Risse zeigen sich in der Decke.
Der Kalk beginnt zu rieseln.
Und dann fällt plötzlich das Licht von oben in den kleinen, dunklen Raum.
Eine Lücke entsteht – grad so groß, dass man eine Matratze hindurchzwängen und hinunterlassen kann.
Und dann liegt er da… ein gelähmter Mann… direkt vor den Füssen von Jesus.

Was für ein Augenblick!

Der Hauseigentümer ist fassungslos… wer soll den Sachschaden bezahlen?
Die anderen Leute sind nicht weniger entsetzt…
Alle sehen sie nach oben, starren auf die vier Männer, die dort durch das Loch in der Decke sehen und alle, alle sind sich einig: Das… ist eine Unverschämtheit!

Nur Jesus steht da und sagt: Das? Das ist nicht unverschämt. Das ist Glauben!
Glauben, der sich was traut, der ihm… der Jesus… alles zutraut.

Als Jesus die vier Freunde dort oben auf dem Dach sieht,
die alle Hoffnung auf ihn setzen,
da sagt er zu dem Mann vor sich: „Deine Sünden sind dir vergeben“.
Und dann… heilt er ihn auch körperlich.

So ist Jesus.
Er macht immer ganze Sache.
Er sieht den ganzen Menschen –  den inneren und den äußeren.
Er sieht unsere Schuld, die Krankheit, die uns von innen zerfrisst,
und er sieht das, was den Körper leiden lässt.

Damals in Kapernaum ist der Gelähmte am Schluss aufrecht hinausgegangen.
Innerlich und äußerlich geheilt.

Und die Leute standen da und sagten: Augenblick… das gibt’s doch gar nicht!
Das ist unfassbar!
So etwas haben wir noch nie gesehen!

Bild: youssef naddam on Unsplash