Passahfest in Jerusalem.
Bei diesem Fest muss man einfach dabei sein.

Viele Menschen haben sich auf den Weg gemacht.
Familien kommen aus dem ganzen Land.
Sie freuen sich schon lange auf dieses Fest,
denn sie können in den Tempel gehen und Gottesdienste feiern.

Sie treffen viele alte Bekannte wieder.
Es ist richtig viel los in der Stadt.
Da kann man schon mal den Überblick verlieren.

Diesen Überblick hat auch eine ganz bestimmte Familie verloren.
Ihr Sohn ist das erste Mal mit nach Jerusalem gekommen.
Er ist zwölf Jahre alt geworden.
Mit zwölf muss man bei diesem Fest dabei sein.
Irgendwie ist er dann verloren gegangen.
Die Eltern bleiben zuerst noch einigermaßen gelassen.
Sie wartet am vereinbarten Treffpunkt, doch ihr Sohn kommt nicht.

Sie erhalten nur einen Hinweis.
„Die meisten Leute aus unserem Dorf haben sich schon auf den Heimweg gemacht.
Vermutlich ist er dort mitgegangen.“

Die Eltern glauben dem Hinweis und machen sich auch auf den Weg.
Als sie den Pulk der Dorfbewohner eingeholt haben, ist ihr Sohn nicht dabei.
Aber wieder erhalten sie einen weiteren Hinweis.
„Er hat einen Freund gefunden, den wollte er nach Hause bringen.
Sein Dorf liegt nur eine Viertelstunde von unserer Pilgerroute entfernt.“

Also gehen die Eltern auch diesem Hinweis nach, doch auch er führt ins Leere.
Der nächste Hinweis, den sie aufschnappen, ist: „Er ist schon zu Hause.“
Die Sorge der Eltern wächst,
doch sie hoffen, dass dieser Hinweis der Wahrheit entspricht.
Ihre Hoffnung wird nicht belohnt, als sie zu Hause angekommen sind.

Die Schnitzeljagd mit Hinweisen auf ihren Sohn scheint erfolglos beendet.

Es gibt nur noch eine Möglichkeit: wieder zurück nach Jerusalem.
Dort muss er sein.
Der letzte Hinweis, den sie von einem Ortskundigen erhalten, lautet:
„Er sitzt noch im Tempel.“
Und tatsächlich! Dort treffen sie ihn endlich.
Er diskutiert mit den Gelehrten.

Der Junge, der verloren gegangen ist, ist Jesus.
Seine Eltern, Maria und Josef, finden ihn nach dieser Schnitzeljagd-Suche im Tempel.

Dort sagt Jesus ihnen einen erstaunlichen Satz:
„Warum habt ihr mich denn gesucht?
Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss“?

Was wie eine seltsame Reaktion wirkt, ist eine echte Entdeckung wert.
Jesus weiß, dass er ein weiteres Zuhause hat.
Dieses Zuhause ist bei Gott.
Der Tempel steht dafür, denn er ist das Haus Gottes.

Diesen Gedanken will ich von Jesus lernen.
Ich habe zwei Zuhause.
Ein Zuhause bei meinen Eltern.
Dafür bin ich dankbar.
Ich bin dankbar, dass es sie gibt und sie sich um mich kümmern.

Aber ich habe noch ein weiteres zu Hause:
Bei Gott,
der immer für mich da ist.

Lies selbst im Original nach: Bibel, Lukas 2, 49

Text leicht verändert übernommen aus: Kretzschmar, Thomas: Täglich grüßt ein Feiertag. 48 außergewöhnliche Feiertage – Andachten und Ideen für Gruppen mit Kindern und Teens, buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2018 – www.ejw-buch.de
Bild: Martin Reisch on Unsplash