Das Spiel Scrabble® wurde zwar erst im Jahr 1948 erfunden (siehe heutige Idee Jugendliche),
aber stellt euch mal vor, es hätte dieses Spiel schon im alten Babylon gegeben.
Da hätten dann nicht unsere lateinischen Buchstaben auf den Plättchen gestanden,
sondern Zeichen der Keilschrift.
Stellt euch vor,
wenn die Bauarbeiter auf der Turmbaustelle in Babylon eine Pause gemacht haben,
hätten sie das Keilschrift-Scrabble® gespielt.
Sie hatten Spaß dabei.
Nicht nur beim Spielen, auch beim Bauen.
Der Bau, an dem sie mitarbeiten durften, war wirklich etwas Gewaltiges.
Sie wollten den höchsten Turm der Welt bauen. Bis in den Himmel sollte er reichen.
Sie wollten damit weltberühmt werden. Solche gewaltigen Türme baute sonst niemand.
Wer solche Bauwerke errichtet, der ist der Größte und Beste.
Wer solche Türme baut, ist wie Gott.
Das klingt ziemlich überheblich und das war es auch.
Die Menschen konnten nicht mehr zu Gott sehen, weil der Gedanke an den tollsten Turm der Welt ihnen den Blick verbaute.
Die Menschen konnten nicht mehr an Gott denken, weil sie nur noch an sich selbst dachten.
Gott sagte: „Das muss anders werden!
Die Menschen haben gemeinsame Pläne, um wie Gott zu werden.
Das tut ihnen nicht gut. Diese Pläne müssen verhindert werden.“
Gott brachte daraufhin die Sprachen der Menschen durcheinander.
Die Bauarbeiter, die in der Frühstückspause zusammen Scrabble® spielten,
wunderten sich, dass die Worte auf dem Spielfeld nicht mehr zusammenpassten.
Sie regten sich auf und beschimpften den Mitspieler, weil sie dachten, dass er betrüge.
Der andere verstand aber die Schimpfworte nicht.
Schließlich schmissen sie das Spielbrett in die Ecke
und konnten nicht mehr gemeinsam spielen.
Beim Bau ging es genauso.
Sie sprachen über ihre Planungen und was als nächstes zu tun war.
Aber einer verstand nicht, was der andere sagte. Sie redeten aneinander vorbei.
Schließlich schmissen sie ihr Werkzeug in die Ecke und konnten nicht mehr gemeinsam bauen. Das hochmütige Projekt war beendet.
Wenn wir selbst wie Gott sein wollen,
dann können wir nicht mehr auf Gott sehen, der alles im Blick hat.
Das war damals so und ist heute noch genauso.
Lies selbst im Original nach: Bibel, 1. Mose 11,1ff
Text aus: Kretzschmar, Thomas: Täglich grüßt ein Feiertag. 48 außergewöhnliche Feiertage – Andachten und Ideen für Gruppen mit Kindern und Teens, buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2018 – www.ejw-buch.de
Bild: Zhen Hu on Unsplash