„Prüft aber alles und das Gute behaltet!“ 1Thess 5,21 

Eigentlich ist dieser Vers auf das Gemeindeleben und das Miteinander der von Paulus gegründeten Gemeinde in Thessalonich bezogen. Es geht um prophetische Rede & das Wirken des Heiligen Geistes.

Dennoch ist der Vers mir schon oft in ganz anderen Kontexten begegnet und zu Ohren gekommen. Aktuell, in diesen Tagen kam er mir immer wieder in den Sinn.

Trotz aller Veränderung im Alltag geht es mir gut. Ich bin gesund, im Homeoffice, habe einiges zu tun. Was nervt, ist sicherlich die Frage nach dem wann geht’s denn jetzt eigentlich wie und womit so richtig weiter?

Mich nervt diese Ungewissheit, die sich ja in so vielem zeigt und für alle durchzieht.

Zu dieser Ungewissheit kommt dann eine Sache, die mich persönlich herausfordert.
Es sind die aufkommenden Verschwörungstheoretiker bzw. die Menschen die sich von ihnen beeinflussen, verwirren und verängstigen lassen.

Im Gegenüber meiner Mitmenschen stelle ich fest, dass ich hier an eine Grenze gerate.
Über manchen Post oder Status kann ich nur staunen und fassungslos werden.
Ich bemerke, wie ich mich von Aussagen, Inhalten und manchen Menschen distanziere, weil meines Erachtens. politisch nicht tragbar bzw. unreflektierte Dinge geteilt werden. Gleichzeitig frage ich mich: „wie mit dieser Situation, diesen Menschen umgehen? Soll ich das Thema ansprechen oder eher nicht?“

Auf Facebook habe ich letztens gelesen, dass jemand in einer ähnlichen Situation mit Freunden steckt und sich überlegt ob er seine Freundeslisten mal ausmisten sollte.

An dieser Stelle begegnet mir der Vers: „Prüft aber alles und das Gute behaltet.“

Ich frage mich allerdings wie man denn jetzt prüft wer bzw. was gut und was oder wer gegensätzlich also wohl oder übel schlecht ist?

Das ist vielleicht ein Weg – die Leute einfach auszumisten.
Für mich allerdings nicht der, den ich gehen will.

Ich möchte um diese Menschen ringen und versuchen dem was sie verunsichert und vielleicht auch verwirrt mit Gutem entgegen zu treten, ihnen etwas zum Prüfen geben, damit sie dann hoffentlich das eine Verwerfen und das Gute behalten.

Hinter dem Guten steht für mich das Evangelium von Jesus Christus.
Ein wohl überlegter Post bei Instgram.
Ein ehrliches Nachfragen.

Bild: Jason Strull on Unsplash