Knoblauch?
Wer denkt, dass Knoblauch erst mit der Erfindung des Döners ein beliebtes Nahrungsmittel geworden ist, der irrt sich. Vom Knoblauch ist schon in der Bibel die Rede.
Hier die Story:

Das Volk Israel lebte in Ägypten und wurde versklavt.
Aber Gott half dem Volk und holte es aus der Gefangenschaft.
Sie durften sich auf den Weg in ein neues Land machen.
Das Dumme war nur, dass der Weg ziemlich weit war und ziemlich lange dauerte.

Das Ziel war klar: Die Israeliten sollten in ein neues, wunderschönes Land geführt werden.
Aber auf dem Weg dorthin lief eben nicht alles glatt.
Irgendwann hatten die Israeliten die Nase voll. Nicht nur vom langen, anstrengenden Weg mit allen Schwierigkeiten, sondern auch… vom Essen.

Gott versorgte die Israeliten mit Manna.
Das war eine besondere Speise, die jeden Morgen auf der Erde lag und von den Menschen eingesammelt werden konnte. Manna schmeckte wie Brötchen mit Honig, war also vermutlich ziemlich lecker. Aber immer nur Manna haut auch den stärksten Israeliten aus den Sandalen. Und so begannen sie, über das Manna zu motzen.

Sie sagten nicht: „Das Manna schmeckt uns nicht!“,
sondern sie schauten verklärt auf die Zeit in Ägypten zurück.
Sie vergaßen dabei die Unterdrückung, die Sklaverei und die schlimmen Leiden, die sie durchmachen mussten. Sie sahen nur, dass es dort anderes Essen als Manna gab.
Sie sagten: „Wie schön war es doch in Ägypten! Da konnten wir Fische essen und mussten nicht einmal dafür bezahlen. Wir hatten Gurken und Melonen, Lauch, Zwiebeln und… Knoblauch“.

Wie die Geschichte weitergeht, könnt ihr in der Bibel nachlesen.
Heute geht es vor allem darum zu fragen: Reagieren wir manchmal genauso wie die Israeliten damals?
Ich weiß, wir können heute nicht nur Manna essen, sondern haben im Supermarkt eine vielfältige Auswahl an Lebensmitteln.
Bei manchem ist vielleicht die Sehnsucht nach Knoblauch auch nicht so groß und er wendet sich von den Knoblauchessern-und-danach-Riechern ab.

Es geht um meine Einstellung.
Ich habe vieles von Gott beschenkt bekommen.
Nehme ich das dankbar an oder motze ich?
Richte ich meinen Blick zurück und vergesse dabei, wie gut es mir heute geht?
Im Kindergarten durfte ich den ganzen Tag spielen.
In der Grundschule musste ich viel einfachere Aufgaben lösen!
Noch vor fünf Jahren musste ich viel weniger im Haushalt helfen!
Vor Corona war alles leichter.

Das sind Gedanken, die dir vielleicht heute kommen.
Aber das sind rückwärtsgewandte Knoblauchgedanken, die dich nicht voranbringen.

Deshalb ist es besser, mutig nach vorn zu schauen.
Sei dankbar für Knoblauch,
für schwierige Aufgaben in der 7. Klasse
und dass du einen Corona-Haushalt hast, in dem du mithelfen kannst.

Lies selbst im Original nach: Bibel, 4. Mose 11,5

Text leicht verändert übernommen aus: Kretzschmar, Thomas: Täglich grüßt ein Feiertag. 48 außergewöhnliche Feiertage – Andachten und Ideen für Gruppen mit Kindern und Teens, buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2018 – www.ejw-buch.de
Bild: Heather Gill on Unsplash