Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne. Psalm 4,9
Wieder bin ich in dieser Situation. Eigentlich sollte es doch klappen. Aber die Sache ist zum Scheitern verurteilt: Mein Körper ist völlig erledigt, mein Geist dagegen hellwach. Ich finde keinen Schlaf.
Ein Uhr – die Turmuhr schlägt. Zig Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ich arbeite innerlich To-Do-Listen ab.
Halb zwei – immer noch kein Schlaf. Mir fallen Leute ein, bei denen ich mich melden wollte. Ein Gutschein sollte dringend eingelöst zu werden. Ein Geburtstagsgeschenk wollte ich diese Tage noch verschicken. Was denken eigentlich andere über mich? Habe ich irgendwas nicht mitgekriegt?
Zwei Uhr. Kein Schlaf. Ich wälze mich im Bett, zähle hundert Schafe, atme absichtlich langsamer. Ich stelle mir eine große grüne Wiese vor. Nichts passiert!
Was ist eigentlich los? Warum finde ich keinen Schlaf? Im Kopf ist es laut. Ganz weit weg von der inneren Ruhe, geschweige denn vom Frieden, der Gelassenheit mit sich bringen soll. Wohin mit dem Gedankenberg?
Ein Kollege gab mir vor kurzem einen wertvollen Tipp. Er meinte, ich solle abends vor der Türschwelle zu meinem Schlafzimmer stehen bleiben und mit Gott reden. Und zwar über all das, was mir gerade auf dem Herzen liegt und was ich dringend ablegen möchte. Gedanken über Unerledigtes, Aufregendes. Situationen, die noch geklärt werden müssen. Ängste für die ich Trost und Mut brauche. Sorgen, Lasten, Druck, alles solle ich bei Gott ablegen, meinte er. Bildlich gesehen bleibt der Gedankenberg dann draußen. Im Schlafzimmer gibt es dafür keinen Raum mehr.
Guter Tipp! Noch am selben Abend wurde er umgesetzt. Meine Gedanken habe ich bei Gott gelassen. Und ich schloss mein Gebet mit jenem Bibelvers, der mich in Gott geborgen sein lässt: Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.
Antje Metzger