Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Mt. 28,17
Diese Geschichte ist der Hammer. Jesus war tot, die Jünger haben es gesehen, ihre Hoffnungen waren zerstört. Doch nun steht er quicklebendig vor ihnen, das ist richtig krass! Und er hat einen Job für sie: Zieht los und erzählt auf der ganzen Welt von mir.
Coole Sache! Einige Jünger sind begeistert, einige zweifeln.
Ich habe mich gefragt, zu welcher Gruppe hätte ich gehört?
Wenn ich es auf mich und meine eigene Glaubensentwicklung übertrage, wäre ich wohl einer der Zweifler gewesen. Ich bin nicht sofort zum Glauben gekommen als ich von Jesus hörte. Ich hatte kein tolles Bekehrungserlebnis, das mein Leben radikal verändert hat. Ich brauchte ein bis zwei Jahre bis ich den Glauben für mich geprüft hatte und mich entscheiden konnte, mit diesem Jesus zu leben. Ich habe ihn mir zunächst angeschaut, habe die Aussagen über ihn und von ihm kritisch hinterfragt. Und auch heute bin ich oft kritisch, schaue mit Skepsis auf Zeugnisse oder Wunder.
Manchmal frage ich mich dann: Bin ich zu kleingläubig? Müsste ich nicht mehr sein wie die Jünger, die niederfallen? Doch ich denke, Zweifel sind wichtig für unseren Glauben und wir sollten viel mehr miteinander über unsere Fragen und Zweifel reden. Wer zweifelt, der fragt nach Gott, der möchte ihn verstehen und setzt sich mit ihm auseinander.
Glaube und Zweifel gehören zusammen. Und daher sendet Jesus auch beide Gruppen aus: die, die niederknien, genauso wie die, die zweifeln. Er macht keinen Unterschied, alle sollen von ihm erzählen.
Markus Röcker
Frage: Zu welcher Gruppe der Jünger hättest du gehört?
Lies die Geschichte mal selber nach: Matthäus Evangelium Kapitel 28, Verse 1-20
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