(2 min Andacht von Dieter Braun zum selbst lesen, vorlesen und anhören)

Du hast gesehen, dass der Herr, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt. (5.Mose 1,31)

Vierzig Jahre sind sie durch die Wüste gelaufen.
Vierzig Jahre hat Mose das Volk Israel geführt.
Jetzt steht er vor ihnen, alt geworden, am Ende seiner eigenen Kräfte, aber mit hellwachen Augen.

Und sie…sie spüren es: dies ist ein besonderer Augenblick.
Jetzt beginnt etwas Neues.
Jetzt nach all den Jahren sind sie kurz davor, Neuland zu betreten.
Endlich!
Das Land, das ihnen Gott versprochen hat, es liegt vor ihnen.

Diesen Moment haben sie herbeigesehnt.
Vierzig Jahre… zerschlissene Kleider, wundgelaufene Füße, diese ewig brennende Sonne auf der Haut… immer das Ziel vor Augen…
und jetzt, jetzt ist der Augenblick da.
Nur noch über diesen Fluss… und dann…

Dann… ja, was dann… was wird da drüben auf sie warten?
Was kommt auf sie zu?
Bei aller Freude macht sich tief in ihnen Unsicherheit breit…

Mose spürt das: Ihr habt Angst?
Ihr habt Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten?
Dann seht doch mal auf das, was war.
Dreht euch um, schaut zurück, woher ihr kommt…

Schau auf deine Geschichte, die du hast.
Wie oft warst du am Verzweifeln?
Wie oft wusstest du nicht, wie‘s werden wird?
Wie oft hattest du keine Ahnung, wohin dich dein Weg führt…
und wie oft hast du dann erlebt… dass dich Gott getragen hat, durchgetragen hat… wie ein Vater sein Kind trägt… warum sollte sich das ändern?

Du hast es erlebt.
Du hast es mit deinen eigenen Augen gesehen: Gott ist da.
Er trägt dich durch.
Du… du bist ein Getragener.

Jetzt, in diesem Augenblick.

Bild: Diego PH on Unsplash