(2 min Andacht von Dieter Braun zum selbst lesen und vorlesen)

Träume sind Schäume… sagt man.
Sie lösen sich ruckzuck auf und übrig… bleibt nichts.
Sie haben keinen wichtigen Inhalt und keine Folgen.
Ist das so? Immer?
Die Bibel erzählt uns auch von ganz anderen Träumen.

Da ist zum Beispiel die Geschichte von Joseph.
Richtig – dem aus der Weihnachtsgeschichte.
Der erfährt eines Tages von Maria, der Frau, die er heiraten will, dass sie schwanger ist… äh…vom Heiligen Geist schwanger ist.

Ah ja – denkt sich Joseph, als ihm Maria das erzählt…
Und er fühlt sich – wer kann‘s ihm verdenken – ziemlich verschaukelt.
Schwanger!… vom Heiligen Geist?… geht’s noch?
Joseph ist stinksauer und für ihn ist klar: Er wird Maria verlassen.

Der Entschluss steht schon fest, da erscheint ihm im Traum ein Engel Gottes und sagt zu ihm: Du Joseph, das mit dem Heiligen Geist, weißt du… das ist wahr.
Maria hat dich weder belogen noch betrogen. Sie bekommt tatsächlich ein Kind… aber es ist nicht so wie du denkst… dieses Kind ist nicht von einem anderen Mann… es ist von Gott.

Da müssen Joseph selbst im Traum die Ohren geklingelt haben.
Denn zugegeben, es hört sich zunächst ja wirklich unglaublich an.
Aber: für Gott ist so was locker möglich.
Er hat das Universum geschaffen. Aus dem Nichts.
Warum – um alles in der Welt – sollte ihm eine Neuschöpfung im Mutterleib einer Frau unmöglich sein? Das überfordert Gott nicht.
Und darum – so sagt der Engel im Traum zu Joseph – darum sollst du Joseph bei Maria bleiben und jetzt nicht wegrennen… sie sitzen lassen.

Als Joseph erwacht – weiß er was zu tun ist.
Er lamentiert eigenartigerweise nicht mal mehr rum, er stellt auch den Traum nicht in Frage…. er tut, was der Engel ihm aufgetragen hat.
Er bleibt… und steht zu Maria.

Nicht alle Träume sind billige Schäume.
Die Bibel erzählt immer wieder, dass Gott durch Träume zu Menschen redet.
Spannend ist nur: ob wir Menschen dann – wenn er es tut – das auch von unseren sonstigen Träumen unterscheiden können.

Aber gerade da lässt mich die Geschichte von Joseph hoffen.
Denn wenn Gott durch Träume redet, dann macht er das offensichtlich so, dass wir verstehen. Dann ist es wie bei Joseph: Dann kann uns die halbe Welt für verrückt erklären: wir wissen trotzdem… irgendwie: dieser Traum war keine Spinnerei.
Dann weißt du: jetzt hat Gott zu dir geredet. 

Lies selbst im Original nach: Bibel, Matthäus 1, 18-25

Bild: Jon Tyson on Unsplash