Es ist eine Feier, wie sie die Welt zuvor noch nie erlebt hat.
Die ganze Welt kann leider nicht teilnehmen,
aber alle, die Rang und Namen haben im Land, sind eingeladen.
Die Feier findet in Babylon statt.
Belsazar heißt der König, der dieses Fest organisiert hat.
Es ist alles da, was man sich für ein Fest wünscht.
Das beste Essen wird aufgetragen.
Die erlesensten Weine werden herbeigeschafft.
Die begabtesten Musiker spielen auf.
Der König hat sich sogar etwas ganz Besonderes ausgedacht.
Er lässt aus seiner Schatzkammer die goldenen Gefäße holen,
die sein Vater aus dem Jerusalemer Tempel mitgebracht hatte.
Ein Geschrei und Gejohle bricht aus,
als diese goldenen und silbernen Becher hereingebracht werden.
Jeder will seinen Wein auch einmal aus einem dieser Becher trinken.
Sie stoßen auf den Gott an, an den sie nicht glauben, und machen Witze über ihn.
Die Stimmung ist auf ihrem Höhepunkt angelangt.
Menschen feiern, lachen und singen.
Die Musik wird lauter.
Das Stimmengewirr ist enorm.
Doch plötzlich ist alles anders.
„Plötzlich wurde eine Hand sichtbar,
die etwas auf die gekalkte Wand des Königspalastes schrieb.
Es war genau die Stelle, auf die das volle Licht des Leuchters fiel“.
Die Musiker hören auf zu spielen.
Die Tänzer bewegen sich nicht mehr.
Die Trinker halten ihre Becher fest in der Hand.
Totenstille herrscht im Festsaal.
Die Feierstimmung ist dahin.
Die Schrift steht an der Wand, doch niemand kann sie lesen und verstehen.
Es sind Fremdwörter für alle Festgäste.
Der König unternimmt alles, um diese fremden Wörter zu verstehen,
doch die klügsten Leute im ganzen Land sind damit überfordert
und können dem König nicht helfen.
Es dauert eine Weile, bis jemand gefunden wird,
der die fremden Worte lesen und deuten kann. Daniel ist sein Name.
Er ist ein Mann, der eine intensive Beziehung zu Gott hat.
Er kann die Worte lesen und übersetzen,
denn er kennt den, der diese Worte aufgeschrieben hat, Gott selbst.
Er teilt dem König die schreckliche Nachricht mit,
dass Gott sein Königtum beenden wird.
Schlechte Nachrichten für einen Mann,
der sich noch kurz zuvor über diesen Gott lustig gemacht hatte.
Die Fremdwörter werden zur Gewissheit.
Der König stirbt wenige Stunden später, aber Gott ist bis heute der lebendige Gott.
Wir können seine Worte verstehen.
Und wenn sie uns manchmal fremd vorkommen,
dann ist es gut, dass Menschen da sind, die sie uns erklären.
Lies selbst im Original nach: Bibel, Daniel 5,5
Text übernommen aus: Kretzschmar, Thomas: Täglich grüßt ein Feiertag. 48 außergewöhnliche Feiertage – Andachten und Ideen für Gruppen mit Kindern und Teens, buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2018 – www.ejw-buch.de
Bild: Fabio Santaniello Bruun on Unsplash