(2 min Andacht von Dieter Braun zum selbst lesen, vorlesen)

Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen… (Matthäus 9,9)

Die Situation war milde gesagt… bescheiden.
Die Römische Armee stand als Besatzungsmacht im Land.
Die eigenen Leute hatten nichts mehr zu sagen.
Die Weltmacht Rom hat alles diktiert und… hat abkassiert.
An jedes Eck, an jede wichtige Straße, an jedes Stadttor haben sie einen Zolleinnehmer gesetzt und den dazu verdonnert die Leute abzukassieren.

Matthäus war so einer.
Wer durch wollte musste bei ihm blechen – so einfach war das.
Nur für ihn war das alles andere als einfach.
Denn er… er war eigentlich ein armer Kerl.
Er hat selbst von dem ganzen Zaster, den er da reingescheffelt hat,
keine müde Münze zu sehen bekommen.
Er musste alles fein säuberlich an Rom abdrücken.

Naja, wirst du sagen… die Römer werden ihn fürstlich belohnt haben, dafür, dass er das Geld in ihre Staatskassen geschaufelt hat… Pustekuchen!
Zolleinnehmer bekamen keinen Lohn.

Ja toll, von was haben die dann gelebt?
Eben!
Die waren dazu gezwungen mehr zu verlangen, als nötig, um überhaupt leben zu können…
Ein ganz mieser Trick, den die Römer angewandt haben, um Menschen abhängig zu machen.
Aber das hat die Leute, die von den Zöllnern abkassiert wurden, nicht interessiert.
Für die waren alle Zöllner Verbrecher,
mit die verrufensten Leute überhaupt.
Zöllner waren abgeschrieben…

Umso erstaunlicher:
Als Jesus an die Zollstation von Matthäus kommt, beschreibt die Bibel diesen Augenblick so: Jesus kam und sah… einen Menschen am Zoll sitzen…

Einen Menschen – verstehst du – keinen Betrüger – keinen miesen Kerl – einen Menschen!
Einen… wie du und ich.
Er sieht dich an… und egal, was andere über dich sagen…
egal was für eine Geschichte du hast… Jesus sieht einen Menschen in dir.

Er hat dich nicht abgeschrieben – keinen Augenblick.
Er geht auf dich zu und sagt es zu dir, was er damals einem Matthäus gesagt hat: Komm mit – folge mir nach – ich will mein Leben mit dir teilen.

Was für ein Augenblick.

Bild: Ben Sweet on Unsplash