(2 min Andacht von Dieter Braun zum selbst lesen, vorlesen)

Sie waren unterwegs…
auf dem Weg heim – in den kleinen Ort Emmaus.
Und die Stimmung war schlecht.
Kein Wunder, wenn man bedenkt, was sie hinter sich hatten.

Jahrelang waren die beiden Männer mit Jesus unterwegs gewesen,
waren mit ihm durchs Land gezogen,
hatten mit eigenen Augen gesehen, wie er Kranke geheilt, sogar Tote auferweckt hatte…
und nun… alles vorbei.
Jesus war gekreuzigt worden, die Jünger hatten sich versteckt…
was blieb ihnen schon anderes übrig, als nach Hause zu gehen… also gingen sie… zurück nach Emmaus.

Lag es daran, dass sie so sehr mit sich selbst beschäftigt waren?
Lag es an der tiefstehenden Sonne, die sie geblendet hat?
Warum eigentlich erkannten sie den Mann nicht der unterwegs zu ihnen gestoßen war.
Oder hielten sie es einfach gar nicht für möglich,
dass Jesus den Tod überlebt hatte und auferstanden war…?

Ich weiß es nicht.
Tatsache ist: sie erkannten Jesus nicht,
obwohl er neben ihnen herging… mit ihnen redete,
sich nach ihrer Trauer erkundigte
und ihnen zu erklären begann.

Später fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen.
Sie fassten sich an die Stirn und fragten sich, wie sie nur so blind sein konnten.

Ich fürchte, wir sind die meisten Tage unseres Lebens mindestens genauso blind, wie die beiden Emmaus-Jünger.
Blind dafür, dass Jesus mit uns unterwegs ist.
Mitgeht… selbst durch dunkelste Stunden hindurch.

Er lässt dich nicht im Stich.
Er geht selbst falsche Wege mit, bis du begreifst und umdrehst.
Nicht einmal gottlose Wege sind mehr gottlos, seit er auferstanden ist.

Er ist da – dir ganz nah – jetzt, in diesem Augenblick.
Also mach die Augen auf und wundere dich nicht, wenn du ihm begegnest.
Heute – irgendwann, irgendwo – auf deinem Weg.

Lies selbst im Original nach: Bibel, Lukas 24,13ff

Bild: Jonas Weckschmied on Unsplash