Ein Becher!
Egal welche Farbe, Form und Größe er auch haben mag,
ein Becher ist uns allen bekannt.
Wir gebrauchen ihn im Normalfall, um etwas zu trinken,
manchmal als Zahnputz- oder Malbecher
und nur selten als kleine Waffe bei einer großen Wasserschlacht.
So oder so steckt in einem Becher für gewöhnlich das drin,
was zuvor eingeschenkt wurde.
Doch hinter dem Becher steckt auch eine Geschichte, die erzählenswert ist:
Eine alte fremdländische Tradition besagt,
dass der Becher eine wichtige Aufgabe übernimmt, wenn man Gäste im Haus hat.
Schenkt man seinen Gästen den Becher immer wieder bis zum Rand voll,
so zeigt man ihnen, dass sie gern bleiben und verweilen sollen.
Schenkt man dagegen den Gästen bei Bedarf nur ein wenig nach,
ist dies ein klares Zeichen dafür, dass es an der Zeit zum Gehen ist.
Wortlos und dennoch eindeutig zeigt der Gastgeber auf diese Weise,
wen er gern in seiner Nähe haben möchte.
Mit dieser Tradition vor Augen
bekommt Vers 5 aus Psalm 23 eine ganz besondere Bedeutung.
David erzählt in diesem Psalm von seiner Beziehung zu Gott.
Einfache und eindrückliche Bilder malen uns einen großartigen Herrn
und liebevollen Hirten vor Augen.
Da scheint auch der übervolle Becher nur ein Ausdruck dafür zu sein,
dass Gott uns gut versorgt und reichlich an seinem Segen teilhaben lässt.
Aber: Das ist nicht alles! Denn Gott schenkt uns voll ein.
Er, der König, in dessen Gesellschaft und Gegenwart wir sein und leben dürfen.
Er, der Gastgeber, füllt den Becher bis zum Rand – ja sogar übervoll!
Das zeigt, wie sehr Gott uns in seiner Nähe haben will.
Er will uns nahe sein und lädt uns ein, bei ihm zu bleiben.
Nichts wünscht er sich sehnlicher – und nichts brauchen wir mehr.
Du bist eingeladen, Gott nahe zu sein.
Lies selbst im Original nach: Bibel, Psalm 23, 5
Text leicht verändert übernommen aus: Kühn, Andrea: So ein Ding 2. 80 Andachten mit Gegenständen für Kinder ab 8 Jahren, buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2018 – www.ejw-buch.de
Bild: David Emrich on Unsplash