(2 min Andacht von Dieter Braun zum selbst lesen und vorlesen)
Es war ein Alptraum.
Was Jesus nach seiner Verhaftung durchlitten hat ist unbeschreiblich.
Karfreitag… ein Alptraum!
Auch für einen, der zunächst mit der ganzen Sache gar nichts zu tun hatte
und urplötzlich mitten hineingezogen wurde: Simon aus dem nordafrikanischen Ort Kyrene.
Der ist gerade auf dem Heimweg von der Arbeit, als er sieht,
wie römische Soldaten den gefolterten Jesus durch die Straßen von Jerusalem treiben.
Die Straßen sind voller Menschen.
Simon kommt nicht weiter, bleibt stehen, ausgerechnet in dem Augenblick, als Jesus ganz in seiner Nähe unter der Last seines Kreuzes zusammenbricht.
Die Römer begreifen: Der Mann packt das nicht mehr… dem muss jemand helfen…
ein Blick in die Runde bleibt… an Simon hängen.
Ein Soldat packt Simon am Kragen, zieht ihn zu sich her: „Du – du hilfst ihm!“
„Ich,“ sagt Simon „was habe ich damit zu tun?“
„Keine Widerrede, du trägst das Kreuz.“
Er hatte… keine Chance.
Als sie an der Kreuzigungsstelle ankommen wird Simon weggestoßen.
Seine Arbeit ist getan, jetzt ist er überflüssig.
Was dann geschah… wir wissen es nicht genau.
Vermutlich hat sich Simon – erschöpft wie er war – irgendwo mit etwas Sicherheitsabstand hingesetzt und hat miterlebt, wie Jesus gekreuzigt wurde.
Wir wissen es nicht.
Wir wissen nur: die Söhne des Simon aus Kyrene sind erstaunlicherweise unter den ersten Christen zu finden. Sind Teil der ersten Gemeinde gewesen. Warum?
War Simon Christ geworden?
Ist am Schluss der, der damals in diesen Alptraum mithineingezogen worden war, zum Glauben an Jesus gekommen?
Dann war er einer der ersten, die begriffen haben:
Karfreitag… die Kreuzigung von Jesus hat mit mir zu tun.
Denn diese Kreuzigung hat ein Ziel.
Sie bringt Menschen wie mich,
die manchmal so leben, als bräuchten sie Gott gar nicht,
wieder mit Gott zusammen.
Auch wenn sie uns wie ein Alptraum erscheint,
die Kreuzigung von Jesus ist zur Segensgeschichte geworden.
Für Simon aus Kyrene, für dich, für mich… für eine ganze Menschheit.
Lies selbst im Original nach: Bibel, Lukas 23,26-31 und Römer 16,13
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