Eine Andacht zum selbst lesen und vorlesen von Steffi Schwarz über ihren Konfi-Vers.


Trotzdem bin ich da

Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
(aus Jesaja 54,10)

Es gibt „Berge“ in unserem Leben, die wir für absolut beständig halten: Das kann die Liebe unserer Familie sein, unsere Arbeit oder das Vertrauen in unseren Gott.
Dennoch erleben wir, dass unsere Welt auf den Kopf gestellt wird und wir den Boden unter den Füßen verlieren. Ein Virus legt das Leben lahm, eine Familie zerbricht, die Versetzung steht auf der Kippe, unser Gottvertrauen wird enttäuscht.

Jesaja redet in unserem Bibelvers zu dem Volk Israel dessen Welt durch die Verschleppung in das Land Babylon auf den Kopf gestellt wurde. Das Volk Israel ist nun fremd und hoffnungslos in einem unbekannten Land. Das alles wäre auch wirklich zum Verzweifeln, wenn nicht mitten in dieser schwierigen Grenzsituationen ein starkes „ABER“ stehen würde.
Gott, der Herr, spricht dem Volk Israel und uns zu: „Ja, es kann vorkommen, dass deine Welt aus den Fugen gerät. Ja, es kann sein, dass du an deine Grenzen kommst und du nur noch von Angst erfüllt bist. Aber trotzdem bin ich da. Aber trotzdem ist mein Friedensbund mit dir beständig. Ich halte dich auch wenn du mich nicht siehst oder spürst.“

Das hebräische Wort für Erbarmer heißt wörtlich übersetzt „Mutterschoß“. Gott ist unser Erbarmer. Das bedeutet: Er wendet sich uns wie eine Mutter, wie ein Vater zu: Liebevoll, helfend, beschützend. Wir sind bei ihm geborgen, gerade auch dann wenn nichts mehr von dem bleibt was bisher sicher schien.
Wie ein Kind das mit seinem Schmerz, seiner Wut oder seiner Enttäuschung zu den Eltern rennt, dürfen wir in unseren Grenzsituationen zu Gott kommen. Wir dürfen unsere durcheinander gebrachte Welt, samt allen dazugehörigen Fragen und negativen Gefühlen, bei ihm abladen. Gott hält das aus und hält uns fest!
Gerade in schweren Zeiten sind wir eingeladen diesem „aber“ Gottes zu vertrauen. Gott verspricht, er wird uns Gnade erweisen: Unerwartete Freundlichkeit und Zuwendung, die über das notwendige Maß hinausgeht.
Sein Frieden wird Grundlage sein für Gedeihen und Wohlergehen.

Einladung:
Bete für die Menschen, deren Welt gerade auf den Kopf gestellt wurde und für die Grenzsituationen in denen Menschen gerade stehen, z.B. auch für unsere Politiker/innen, Mitarbeitende in der Pflege, Verkäufer/innen und Menschen die einsam sind.